10.08.2016

Projektlaufzeit

25.05.2009 - 31.07.2011

Projektart

BAM eigenes Projekt

Projektstatus

Geschlossen

Kurzbeschreibung

Netzwerk zur interdisziplinären Kulturguterhaltung in Deutschland (N.i.Ke.). Modellhafte Evaluierung von Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen an historischen Glasmalereien mit starken Schäden durch anthropogene Umwelteinflüsse

Ort

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) Zweiggelände Adlershof
Richard-Willstätter-Straße 11
12489 Berlin

Gegenstand

In den Jahren von 1994 bis 2006 wurden zahlreiche Umweltprojekte zur Sanierung wertvoller historischen Glasmalereien aus dem Mittelalter und dem 19. Jahrhundert in national bedeutenden Bauensembles erfolgreich und modellhaft durchgeführt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück förderte die Maßnahmen mit umgerechnet mehr als 6 Mill. €. Die Projekte zur Wiederherstellung umweltgeschädigter Glasmalereien, an denen auch der BAM Fachbereich "Materialien und Luftschadstoffe" mit seinem Arbeitsgebiet “Umwelteinflüsse und Schädigungsmechanismen“ mit naturwissenschaftlichen Untersuchungen beteiligt war, umfassten zahlreiche Objekte in allen 5 neuen Bundesländern, darunter solche in den Domen Halberstadt, Havelberg und Stendal, in der Nikolaikirche Quedlinburg sowie auch in der Klosterkirche Marienstern in Panschwitz-Kuckau.

In dem von der DBU geförderten Nachsorgeprojekt „Modellhafte Evaluierung von Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen an historischen Glasmalereien mit starken Schäden durch anthropogene Umwelteinflüsse“ werden alle damals angewandten Substanzen und Materialien sowie Halterungssysteme und Schutzeinrichtungen, wie z.B. isothermisch angelegte Doppelverglasungen eingehend untersucht, um sie Jahre nach der Sanierung zu bewerten, ihre heutige Funktionsfähigkeit festzustellen und auf Grund der Projektergebnisse Verbesserungen, Ergänzungen oder neue technische Lösungen zu empfehlen.

Dazu wird in den Objekten ein Klimamonitoring für den Zeitraum von einem Jahr im Bereich zwischen den historischen Glasmalereien und der Außenschutzverglasung durchgeführt. Gemessen werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Strömungsgeschwindigkeit der Luft zwischen Außenschutzverglasung und Original, an den Gläsern und im Zwischenraum. Zusätzlich zu optischen und elektronenmikroskopischen Analysen an den historischen Gläsern komplettieren Staubprobenahmen die Untersuchungen.

Förderung

Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Kennzeichen 27312-45

Publikationen

Manfred Torge, Michael Bücker, Ines Feldmann „Modellhafte Evaluierung von Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen an historischen Glasmalereien mit starken Schäden durch anthropogene Einflüsse“. Forschungsbericht in Bauforschung – Denkmalpflege D1013, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2011

Manfred Torge, Michael Bücker, Ines Feldmann „The effect of climate and particle deposition on the preservation of historic stained-glass windows - In situ measurements and laboratory experiments”. Tagungsband ed. by H. Roemich, K. van Lookeren Campagne, ICOM-CC Glass and ceramics working group interim meeting - Recent advances in glass, stained-glass, and ceramics conservation”, Amsterdam 2013, p.89-97