10.08.2016

Projektlaufzeit

Projektart

BAM eigenes Projekt

Projektstatus

Geschlossen

Kurzbeschreibung

BEMMA ist die Kurzbezeichnung für ein Verfahren zur Bewertung von Emissionen aus Materialien für Museumsausstattungen.

Ort

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Unter den Eichen 87
12205 Berlin

BEMMA

Mikro-Emissionskammer

BEMMA - Mikro-Emissionskammer

Quelle: BAM

BEMMA ist die Kurzbezeichnung für ein Verfahren zur Bewertung von Emissionen aus Materialien für Museumsausstattungen. Mit diesem Verfahren lassen sich Materialien bewerten, die heute im Vitrinenbau verwendet werden. Anforderung an moderne Vitrinen ist eine hohe Dichtigkeit und zugleich die Abwesenheit jeglicher Fremdstoffe in diesen Vitrinen. Diese Anforderungen sind zeitgleich nur sehr schwierig zu erfüllen, da es DAS emissionsfreie Material nicht gibt und so fast jede auch noch so kleine Abgabe von Stoffen zu einer Anreicherung führt.

Die erfolgreiche Bewertung der verwendeten Materialien gemäß BEMMA-Schema ist damit auch keine Gewähr für eine emissionsfreie Vitrine, sondern schafft Voraussetzungen für die Auswahl geeigneter Materialien zur Herstellung möglichst emissionsarmer Vitrinen. Konkrete handwerkliche Durchführungen beim Bau, Dichtheitsanforderungen, wie auch die Aufstellbedingungen (Umgebung der Vitrine) beeinflussen die Emissionscharakteristik der fertigen Vitrine in der Praxis. Eine saubere Vitrine hilft nichts in einer belasteten Umgebung oder auch emittierenden Exponaten.

BEMMA - Vitrine mit VOC-Probenahme

BEMMA - Vitrine mit VOC-Probenahme

Quelle: BAM

Die Bewertungskriterien des BEMMA-Schemas beziehen sich auf die durchgeführte Messmethodik (dynamische Konzentrationsbestimmung in der Mikro-Chamber). Diese Werte lassen sich nicht auf fertige Vitrinen anwenden, da diese nach dem Verschließen in einen statischen Zustand übergehen, in dem üblicherweise eine starke Stoff-Anreicherung stattfindet. Dies ließe sich durch ein definiertes Klima mit geringem Luftwechsel und Filterung weitgehend vermeiden.

Der Nachweis von Isocyanaten, wie ursprünglich im BEMMA-Schema beschrieben, wird nur in Ausnahmefällen durchgeführt. Üblicherweise werden Klebstoffe (können potentiell Isocyanate enthalten) im Rahmen der Prüfungen erst nach 7 Tagen Ablüftzeit untersucht; nach einer solchen Zeitspanne ist kein freies Isocyanat mehr nachweisbar. Anorganische Gase, z. B. Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Schwefeldioxid usw., sind keine Emittenten aus Vitrinenbaumaterialien, die nach BEMMA untersucht werden. Diese Komponenten sind u. U. aus der Vitrinenumgebung zu erwarten.